3 Fragen an Christian

Wir lassen junge Erwachsene zu Wort kommen und haben Christian zu seiner Berufswahl befragt. Im Interview erzählt er uns von seinen Erfahrungen und Unsicherheiten und gibt wertvolle Tipps für Schülerinnen und Schüler, die den Prozess der Berufswahl noch vor sich haben.

Steckbrief:
Name: Christian B.
Alter: 16 Jahre
Wohnort: Kanton Tessin
Beruf: Metallbaukonstrukteur EFZ
Hobbys: Zeichnen

Wie hast Du Dich hinsichtlich Deiner Berufswahl informiert? Welche Kriterien und Ziele waren dabei relevant?
Ich finde, die Informationen, die man über einen Beruf findet, können eine grosse Hilfe sein für Personen, die − wie ich damals − noch nicht genau wissen, welcher Beruf am besten zu ihrer Persönlichkeit und ihren Interessen passt. In diesem Zusammenhang bin ich meiner Berufsberaterin der Sekundarschule sehr dankbar. Sie hat mir geholfen, meine jetzigen Interessen und meine Zukunftsvorstellungen herauszufiltern. Um mich besser über den Beruf zu informieren, habe ich dann die Website der Schweizerischen Berufsberatung besucht (berufsberatung.ch). Dort findet man alle möglichen Informationen zu den unterschiedlichen Ausbildungen, sei es eine Lehre oder ein Vollzeitstudium. Dank dieser Seite konnte ich mir ein genaueres Bild von dem Beruf machen, der mir vorschwebte. Am Ende der Sekundarschule wusste ich noch nicht so recht, nach welchen Kriterien ich mich für einen Beruf entscheiden sollte. Also bin ich meiner Leidenschaft gefolgt: dem technischen Zeichnen. Ich denke aber, dass im Unterbewusstsein auch der Lohn (bisher hatte ich noch nie einen Lohn erhalten) in die Entscheidung hineingespielt hat. Ein weiterer Punkt waren die Weiterentwicklungsmöglichkeiten, weshalb ich eine Lehre mit Berufsmaturität begonnen habe: Dieser Weg öffnet mir nach der Lehre viele Türen, beispielsweise in Richtung Ingenieurwesen. Meine Zukunft steht momentan noch in den Sternen, aber die Aussicht auf verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten hat mich in der Entscheidung für diesen Beruf bestärkt.

Wer hat Dich im Prozess der Berufswahl unterstützt?
Die Unterstützung meiner Eltern und meiner Lehrkräfte war ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für eine Lehre: Der Ansporn meiner Eltern gab schliesslich den Ausschlag, dass ich mich auf die Suche nach einer Lehrstelle als Metallbaukonstrukteur begab. Neben meinen Eltern haben mich auch die Lehrerinnen und Lehrer der Sekundarschule bei der Wahl des Berufsfeldes sehr unterstützt: Schon im ersten und zweiten Jahr der Sekundarstufe I hat mein Lehrer für Bildnerisches Gestalten meine Begeisterung für die Kunst geweckt. Dank dieser Leidenschaft, die ich noch immer habe, bin ich auf den Bereich des technischen Zeichnens gestossen. Also musste ich mich entscheiden, welchen der beiden Wege ich einschlagen wollte. Lieber wollte ich das Zeichnen als Hobby beibehalten und das technische Zeichnen zu meinem Beruf machen. 

Welche Unsicherheiten hattest Du bei der Berufswahl? Wie hast Du diese gelöst?
Die erste Hürde, die ich angetroffen habe − und die auch viele andere Personen überwinden mussten − ist die Berufswahl selbst: Diese Wahl verändert nicht nur deine Tagesstruktur, sondern vor allem dein Leben als Auszubildender und dein ganzes zukünftiges Leben. Ich persönlich habe mir im Kopf eine Liste mit den Berufen gemacht, die mir am besten gefallen würden. Diese enthielt fünf Berufe, wovon alle ausser dem ersten über eine berufliche Grundbildung zu erreichen waren. Eine weitere Hürde war die Zeit, die ich investieren musste, um die vielen Bewerbungsmails zu verschicken. Bis zur positiven Antwort von ROGICA SA (wo ich nun die Lehre mache) erhielt ich zahlreiche Absagen, wobei überhaupt nur ein Drittel meiner Bewerbungen beantwortet wurden. Es hat mich stark verunsichert, dass meine Bemühungen kaum Beachtung fanden. Für eine gewisse Zeit habe ich keine Bewerbungen mehr geschrieben und mich stattdessen an der Handelsschule in Locarno angemeldet, von der ich meine erste positive Antwort nach einem enttäuschenden Sommer erhalten habe. Meine Eltern haben mich aber ermutigt, nach anderen, mir näherliegenden Lehrstellen zu suchen. So konnte ich mich endlich bei einem möglichen zukünftigen Arbeitgeber persönlich vorstellen.