3 Fragen an Amélia

Wir lassen junge Erwachsene zu Wort kommen und haben Amélia zu ihrer Berufswahl befragt. Im Interview erzählt sie uns von ihren Erfahrungen und erklärt, warum sie sich für eine Berufslehre entschieden hat.

Steckbrief:
Name: Amélia B.
Alter: 24 Jahre
Wohnort: Kanton Wallis
Beruf: Fachfrau Gesundheit EFZ
Hobbys: Musik und Velofahren

Wie hast Du Dich hinsichtlich Deiner Berufswahl informiert? Welche Kriterien und Ziele waren dabei relevant?
Als ich noch jünger war, wollte ich Tierärztin werden. Dazu muss man sagen, das Studium dafür gibt es in der Schweiz nur auf Deutsch. Unter anderem deswegen habe ich beschlossen, mein letztes Schuljahr im Oberwallis zu absolvieren. Hier konnte ich den ganzen Tag Deutsch hören und auch sprechen.

Im Lauf dieses Jahres kamen mir Zweifel über meine Berufswahl und wir mussten eine Praktikumswoche organisieren. Meine Patentante ist Pflegefachfrau, der Beruf weckte mein Interesse und ich bekam die Gelegenheit, meine Praktikumswoche im Spital Visp zu machen.

Ich konnte Erfahrungen in mehreren Abteilungen sammeln. Doch als ich die Pädiatrie und Neonatologie kennenlernte, war mir sogleich klar, dass ich in diesem Bereich arbeiten möchte. Als ich in meinem Umfeld davon erzählte, sagte eine Freundin, die beste Möglichkeit, um im Gesundheitswesen zu arbeiten, sei es, die FMS (Fachmittelschule) und anschliessend die HES-SO (Fachhochschule Gesundheit Wallis) zu absolvieren. Also folgte ich ihrem Rat.

Während meinem ersten Jahr an der FMS merkte ich jedoch, dass es mir nicht gefiel. Ich vereinbarte einen Termin bei einer Berufsberaterin, die mir eine Berufslehre vorschlug. Das überzeugte mich rasch.

Leider war es zu spät, um eine Lehre zu beginnen. Deshalb blieb ich ein weiteres Jahr an der FMS und nahm mir Zeit, eine Lehrstelle zu suchen. Schliesslich bekam ich eine Lehrstelle im Spital Wallis in Sitten in der Abteilung Pädiatrie und Neonatologie. Auf diese Lehrstelle freute ich mich jeden Morgen, wenn der Wecker klingelte, denn die Arbeit war wirklich mehr als erfüllend! Und dazu muss ich noch erzählen, dass ich diesen Sommer wieder in die Pädiatrie im Spital in Sitten zurückgekehrt bin, diesmal als Studierende Pflegefachfrau!

Wer hat Dich im Prozess der Berufswahl unterstützt?
Meine Eltern dachten immer, dass ich studieren würde, da ich relativ gut in der Schule war. Als ich ihnen von meiner Idee mit der Berufslehre erzählte, reagierten sie etwas zurückhaltend. Wahrscheinlich, weil sie ein eher schlechtes Bild von der Berufslehre hatten. Doch je mehr ich meinen Eltern erklärte, warum das für mich wichtig war, desto mehr verstanden sie, weshalb ich einen anderen Weg einschlagen wollte. Als ich dann meine Lehre begann und sie sahen, wie sehr mich diese Arbeit erfüllte, waren auch sie von meiner Berufswahl überzeugt.

Welche Unsicherheiten hattest Du bei der Berufswahl? Wie hast Du diese gelöst?
Als ich zum ersten Mal meinen weissen Kittel anzog, waren alle Zweifel wie weggeblasen!